
Am 19. Mai 2016 machten sich 25 Teilnehmer auf den Weg nach Wald, um die Bäckerei Honegger-Tirggel zu besuchen. Hier führte uns das Ehepaar Honegger persönlich durch ihren kleinen Betrieb, der seit 2009 als einzige Bäckerei im Zürich Gebiet ausschliesslich Tirggel in Handarbeit herstellt und verkauft. Aus Platzgründen wurde unsere Gruppe aufgeteilt. 12 Personen gingen mit Heinrich Honegger in die Backstube, wo er die Herstellung seiner Tirggel demonstrierte. Die Herstellung des Teiges allein dauert drei Tage. Eine Mischung aus Zuckerwasser und mexikanischem Honig wird erwärmt und muss anschliessend einen Tag auskühlen. Nur der Honig aus Mexiko bewahrt seinen Geschmack auch bei hohen Backtemperaturen. Alle Versuche mit regionalen Honig-Produkten blieben bislang erfolglos! Am zweiten Tag wird das Mehl zur Mischung hinzugefügt und gut verknetet.
Dann muss der Teig wieder 24 Stunden ruhen. Bei Honeggers werden dem Teig keine weiteren Gewürze zugefügt, das macht den einzigartigen Geschmack ihrer Tirggel aus. Schliesslich wird der Teig ausgerollt, in die Model gewalzt und anschliessend mit der Hand in die Vertiefungen gedrückt. Danach müssen die Tirggel leicht antrocknen. Am vierten Tag wird dann bei 400 °C gebacken. Dies dauert weniger als zwei Minuten pro Blech! In der warmen, vom Honigduft erfüllten Backstube konnten wir aber nicht nur bei der Arbeit zuschauen, wir konnten auch frischen Teig und ofenwarme Tirggel degustieren – ein einzigartiger Genuss!
Im kleinen Laden, der gleichzeitig als Ausstellungsraum dient, erläuterte Frau Honegger gleichzeitig die Geschichte und Tradition des Tirggels. Erstmals fand dieser 1461 in einem Gerichtsurteil Erwähnung. Die Herstellung der Tirggel ist ausschliesslich auf das Zürich Gebiet beschränkt. Seine Hochblüte hatte dieses feine Gebäck im 19. Jahrhundert. Antike Model zeigen Motive der Zürcher Stadtlandschaft und andere Sehenswürdigkeiten der Zeit, z.B. das erste Dampfschiff auf dem Zürichsee. Die Bäckerei Honegger arbeitet heute mit 800 Bildern (Model). Sie verwenden dabei Abgüsse von antiken Modeln, lassen aber auch neue Model aus Birreholz schnitzen. Diese können zwischen 300 und mehreren Tausend Franken kosten! Der kleine Laden ist gefüllt mit Tirggeln in allen Grössen und vielen Formen. Verkauft werden sie ausschliesslich in Wald, die Kunden können aber auch ganzjährig Bestellungen über das Internet machen. Die Hauptverkaufszeit ist aber immer noch die Weihnachtszeit, in der hier sieben Tage die Woche gebacken wird!
Mit Infomaterial, einem kleinen Geschenk und natürlich auch Einkäufen aus dem Laden machten wir uns auf den Fussweg zur nahegelegenen Bleichibeiz in einer alten Spinnerei. Hier konnten wir uns bei kalten Plättli und Getränken nach Wunsch von der Besichtigung erholen und wurden anschliessend vom Bus pünktlich zurück nach Birmensdorf gebracht.
Ein rundum gelungener Ausflug, der allen Teilnehmern viel Spass gemacht hat!
Für den Frauenverein Birmensdorf
Jacqueline Javor Qvortrup
Foto Galerie
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